Jüdisches Zimmer im Heimatmuseum im Schloss in Tiengen
In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurden die Synagoge und der jüdische Friedhof von den Nationalsozialisten zerstört, jüdische Geschäfte geplündert und beschädigt. Die jüdischen Männer des Ortes wurden zuerst in das Gefängnis nach Waldshut gebracht und später ins Konzentrationslager Dachau verschleppt. Zwei von ihnen wurden im Konzentrationslager ermordet. Andere durften das Lager nur unter der Bedingung verlassen, ihr Eigentum unter Wert zu verkaufen und auszuwandern. Mit der Deportation der verbliebenen jüdischen Einwohner am 22. Oktober 1940 in das Internierungslager Gurs endete die jüdische Geschichte des Ortes. Heute erinnert unter anderem eine Dauerausstellung an die jüdische Gemeinde. Auf acht Tafeln wird die Geschichte der Tiengener Juden in Text und Bild dargestellt. In Vitrinen werden Gegenstände von ehemaligen jüdischen Mitbürgern gezeigt. Videos mit Zeitzeugenberichten aus Tiengen ermöglichen ein weiteres Eintauchen in die Geschichte. Historische Fotos, Bücher sowie mehrere durch Manfred Emmerich erstellte Quellenordner mit Kopien aus Gerichtsakten etc. stehen interessierten Besuchern und Forschungsinteressierten zur Verfügung.
Kontakt
- Jüdisches Zimmer im Heimatmuseum im Schloss in Tiengen Schloßpl. 1, 79761 Waldshut-Tiengen
- www.fjl-juden-in-waldshut-tiengen.de
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