Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm
Das von der Saarbrücker Gestapo betriebene Lager bestand von Juli 1943 bis November 1944. Es hatte mehrere Funktionen: Es war Polizeihaftlager für politische Gegner*innen aus dem Saarland, Arbeitserziehungslager für Zwangsarbeitende aus Osteuropa und Durchgangslager für in Konzentrationslager verschleppte Mitglieder der Résistance sowie in sogenannte Sippenhaft genommene Angehörige von Männern, die sich dem verpflichtenden Arbeitsdienst in Deutschland oder der Einberufung in die Wehrmacht verweigert hatten. Das Lager maß 5.600 Quadratmeter und bestand aus einem Männer- und Frauenlager. 1947 errichtete die Französische Militärregierung vor dem Lagergelände eine Gedenkstätte. Sie verband französische Erinnerungskultur mit der Avantgarde-Architektur in Gestalt eines großzügigen raumbezogenen Entwurfs mit zum Teil nicht betretbaren Freiflächen. Nach der Angliederung des Saarlandes an die Bundesrepublik nach 1955 erlosch das staatliche Interesse. Der Ort blieb bis in die 1980er nur durch das Engagement der Zivilgesellschaft im öffentlichen Bewusstsein. Der 2004 erfolgte Neugestaltung der Gedenkstätte bezieht die Geschichte des Lagers und zugleich die Geschichte Gedenkstätte seit 1947 ein. Das Konzept „Hotel der Erinnerung“ setzt auf das Sichtbarmachen durch Verbergen. Eine massive, zur Straße gelegenen Betonmauer fasst die aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwundene Gedenkstätte ein. Darauf sind in Leuchtbuchstaben mehrsprachige Begriffe eingelassen deren Bedeutung im Hinblick auf den Ort zwischen Lager und Hotel, Geisel und Gast changieren. Auf ihrer Rückseite informiert eine Dauerausstellung über die Geschichte des Lagers und der Gedenkstätte.
Kontakt
- Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm, Alstinger Weg, Saarbrücken, 66117 Saarbrücken
- www.gestapo-lager-neue-bremm.de
- info@lpb.saarland.de
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- twitter.com/lpbsaar
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